veranstaltungen:2wickl2014_schilder

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Beschriftungen zu den 2wickl Exponaten

Der Übersichtlichkeit ausgelagert.

Vorschlag: Titel, ganz kurze Beschreibung, Ausführlicherer Erleuterungstext mit Hintergründen usw. Allgemeinverständlich :-)


Frühes Videospiel aus dem Jahr 1958

„Tennis For Two“ ist zwar nicht das aller erste Videospiel, aber angeblich das Erste, bei dem das erklärte Ziel war, Spaß damit zu haben. Es wurde als Exponat für einen Tag der offenen Tür, 1958 von William Higinbotham, Direktor der Instrumentation Division des Brookhaven National Laboratory in Upton, New York, entworfen. Der damalige Stand der Technik nutzte einen analogen Röhren-Computer. Bei Analogrechnern werden die Rechengößen durch Spannungen repräsentiert, die von elektronischen Schaltungen entsprechend ihrer „Programmierung“ weiterverarbeitet werden. „Programmierung“ bedeutete in diesem Zusammenhang hauptsächlich die Dimensionierung elektronischer Bauelemente. Damit werden die Parameter der durch die Elektronik abgebildeten mathematischen Funktion bestimmt. So lassen sich die im Spiel simulierten physikalischen Zusammenhänge darstellen. Heute arbeiten „Computer“ fast ausschließlich digital und verbergen sich in allen Größen und Formen überall, z.B. in Geräten des täglichen Lebens. Ein solcher Mikrokontroller (ATMega16) wird in diesem Ausstellungsstück benutzt, um die Funktion des damaligen Analogrechners digital nachzubilden. Zur Anzeige gebracht wird das Spiel auf einem Heathkit Oszilloskop aus dem Jahr 1965, das noch in der Lage ist, den Charme der originalen Analogtechnik zu versprühen.

Brookhaven National Laboratory: http://www.bnl.gov/about/history/firstvideo.php
Programm für den Kontroller von: http://www.evilmadscientist.com/article.php/tennis

Würfelförmige Matrix aus 512 Leuchtdioden

Der Würfel besteht aus insgesamt 512 roten LEDs, die in 8 horizonalen Ebenen á 64 LEDs unterteilt sind. Die Ebenen werden von einem ATMEGA32 im Zeitmultiplexing-Verfahren angesteuert, sodass zu einem Zeitpunkt nur jeweils eine einzelne Ebene aktiv ist. Aus der Geschwindigkeit der Ansteuerung und der Trägheit des Auges ergibt sich am Ende ein vollständiges Bild.

Die Helligkeit dieses Bildes für unser Auge hängt (logarithmisch) von der Menge emittierter Photonen ab. Eine LED in diesem Setup mit 8 Zeitscheiben, emittiert nur 1/8 der Photonen, und wäre damit für das Auge erkennbar weniger hell. Man wirkt dem entgegen, indem man die LED mit einem höheren Strom betreibt, und dafür die Abklingphase berücksichtigt, in der die LED auskühlt.

Der Würfel unterstützt pro LED ausserdem drei Helligkeitsstufen, die erzeugt werden, indem je nach Helligkeit für eine LED einzelne Zyklen ausgelassen werden. Im Endeffekt ergibt sich dadurch eine Pulse-Width-Modulation.

Der Controller läuft mit einer Taktfrequentz von 8 Mhz, und alle dargestellten Animationen werden vom Controller live berechnet.

Weitere Infos und Tipps zum Nachbau: http://mrks.de/19

Win Wortspiel, das ausser mir niemand komisch findet.

Die elektrische Mobfackel entstand als Teil der Partybeleuchtung für die Einweihungsparty unseres frisch gegründeten Hackspaces Binary Kitchen in Regensburg. Sie besteht einem Stück Abflussrohr, um das ca. 6 Meter RGB-Led Band gewickelt sind, das von einem Mikrocontroller gesteuert wird, der eine Feueranimation darauf berechnet, so dass es eben nach einer Fackel aussieht. Das ganze steckt auf einem Wischmob.

Im Gegensatz zu „normalen“ LED-Bändern aus dem Baumarkt, lassen sich auf diesem Band alle LEDs unabhängig voneinander ansteuern. Die LEDs, die hier verbaut sind, heißen WS2812b, und haben jeweils einen eigenen Controller in ihrem 5050 Gehäuse, der das PWM Signal für die einzelnen Farben (rgb) erzeugt und seriell programmiert wird. Hierzu verfügt jede LED-Einheit über einen seriellen Eingang und einen seriellen Ausgang. Sobald eine LED 24 Bit (je 8 Bit RGB) über ihren Eingang empfangen hat, verhält sie sich transparent, und schaltet das Eingangssignal auf den Ausgang durch. Da alle LED-Einheiten auf dem Streifen in Reihe geschaltet sind, bekommt dann die nächste LED das Signal, und so weiter. Ein neuer Frame beginnt nach 50 μs Sendepause auf der Datenleitung. Man beschreibt den Streifen mit einer konstanten Bitrate von 800 kHz.

Das Feuer ist keine statísche Animation, sondern wird live berechnet.

Alle Infos zum Algorithmus, und der Hardware: http://mrks.de/22

Ein Display aus einer sich drehenden Festplatte.

Das Ganze funktioniert so: Alle Platter (so heißen die einzelnen rotierend gelagerten Scheiben einer Festplatte), bis auf die Oberste, wurden entfernt. In die verbleibende Scheibe ist ein Schlitz gesägt. Unter der Scheibe sind lichtstarke LEDs angebracht. Da die Scheibe undurchsichtig ist, scheint das Licht der LEDs ausschließlich durch den ausgesägten Schlitz. Wenn sich die Scheibe dreht,u nd die LEDs schnell unter der Scheibe je nach aktueller Position des Schlitzes auf eine bestimmte Farbe geschaltet werden, ergibt sich durch die Trägheit des Auges auf der Plattenoberfläche das zusammenhängende Bild.

Das Display wird von einem ATMEGA168 gesteuert, der mit einer Taktfrequenz von 16Mhz läuft. Die Festplatte dreht sich mit 10.000 Umdrehungen pro Minute (sehr schnell). Auf der Platte klebt ein kleines Stück Klebeband, das bei jeder Umdrehung eine winzige Lichtschranke (unten rechts) unterbricht. Anhand dessen misst der Controller die aktuelle Geschwindigkeit, berechnet fortwährend die aktuelle Position des Schlitzes.

Wenn Sie den Knopf drücken, beginnt sich die Platte zu drehen, und der Controller startet eine Animation. Denken Sie daran: Die Platte ist nach wie vor undurchsichtig! Alles Licht was Sie sehen, kommt durch den kleinen Schlitz. Die Farben ergeben sich nur aus der zeitgerechten Ansteuerung der LEDs - den Rest erledigt die Trägheit Ihres Auges. Um die Platte anzuhalten, drücken Sie den Knopf ein weiteres Mal.

Fotos vom Aufbau und weitere Infos: http://mrks.de/21

  • veranstaltungen/2wickl2014_schilder.1411485033.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2014/09/23 15:10
  • von 84.152.198.62